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Fahrradtour auf dem Elberadweg: Von Bad Schandau elbaufwärts bis nach Decin

(Veröffentlicht am 29.07.2007 • Geschätzte Lesedauer: 4-11 Minuten)

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Der Elberadweg elbaufwärts, Blickrichtung Decin

Wenn Sie im Elbsandsteingebirge Ihren Urlaub verbringen und eine Radtour auf dem Elberadweg machen möchten, müssen Sie nicht selbst Fahrräder mitbringen. Über die Kurverwaltung Bad Schandau können Sie Fahrräder ausleihen. Die Firma "Peers Bike-Adventures" (Dohna) bringt die Fahrräder zu Ihnen und holt sie auch wieder ab. Diesen Service können Sie telefonisch anfordern, wenn Sie angereist sind, oder Ihr freundlicher Vermieter erledigt das schon vorab für Sie.

Im Bad Schandauer Ortsteil Postelwitz gibt es -direkt an der B172 und an der Elbe- "Örnies Radservice". Auch hier können Sie Fahrräder ausleihen. Aber nicht nur das, auch bei Pannen wird Ihnen hier weitergeholfen. In Bad Schandau, Richtung Sebnitz, finden Sie die Firma "Fahrrad Strohbach" mit einem ähnlichen Leistungsangebot.

Für den Ausflug nach Decin empfiehlt es sich, besonders im Hochsommer, ausreichend Getränke mitzunehmen. Es gibt auf dem ruhigen Elbe-Radweg in Richtung Tschechien nicht allzu viele Gaststätten oder Einkaufsmöglichkeiten.

Bei großer Hitze kann die Strecke von Elbbogen zu Elbbogen recht lang werden. Auf der westlichen Seite der Elbe hat der Radfahrer Ruhe und Natur pur, während auf der östlichen Elbseite der Straßenverkehr zur tschechischen Grenze entlang geführt wird. In Deutschland wird diese Straße als B172 bezeichnet, in Tschechien heißt sie 62.

Lediglich die Bahnlinie sorgt neben dem Elberadweg ab und zu für "etwas" Unruhe. (Zugegeben: Es ist oft ein ohrenbetäubender Lärm...)

Der Ausweis oder Reisepass sollte trotz (oder gerade wegen) des Schengener Abkommens nicht vergessen werden! Grenzkontrollen gibt es nicht mehr, aber es gibt -ganz selten- Stichprobenkontrollen der Bundespolizei und der Tschechischen Polizei.

Natürlich fahren wir beim Start unserer Radwanderung in Bad Schandau elbaufwärts, der Strömung des Flusses entgegen. Als Startpunkt wählen wir den Bahnhof Bad Schandau. Am Bahnhof überqueren wir zuerst die Straße und fahren direkt an der Elbe nach rechts. Die Elbe hat hier ein Höhenniveau von etwa 115m üNN.

Auf der anderen Elbseite sehen wir die Stadt Bad Schandau mit dem Hotel "Elbresidenz", den Schiffs- und Fährenanlegerstellen, der Kirche und dem Aufzug zum Ortsteil Ostrau. Ein weiteres markantes Gebäude ist das Bad "Toskana-Therme". Der Fluß, welcher links aus einem Seitental kommt, heißt "Kirnitzsch" und gab dem "Kirnitzschtal" seinen Namen.

Nach 2,5 Kilometern erreichen wir den Fähranleger in Krippen. Hier befinden sich mehrere Gaststätten, Hotels und Cafés für einen ersten kurzen Halt: Das Hotel "Erbgericht", das Hotel "Grundmühle", die "Elbaussicht" und die Vereinsgaststätte "Kegelbahn". (Aktualisierung: Die "Elbaussicht" hat aus Altersgründen seit 2013 keine öffentliche Gastststätte mehr.)

Wer die Tour nach Decin lieber auf der anderen Elbseite fortsetzen möchte, kann mit der Fähre der OVPS von Krippen nach Postelwitz übersetzen.

Am Ortsausgang von Krippen liegt das bekannte Gasthaus "Ziegelscheune" mit seinem Biergarten. Danach erscheinen auf der anderen Elbseite die Postelwitzer Steinbrüche und (darüber) das Schrammsteinmassiv mit dem Falkenstein.

Wer jetzt noch nicht hungrig oder durstig ist, kann sich die Einkehrmöglichkeiten in Krippen schon mal für den Heimweg vormerken.

Nun werden die Abstände zwischen den besiedelten Gebieten größer. Am Bahnhof und der Fähre in Schöna haben wir 7,5 Kilometer in den Beinen und fahren weiter elbaufwärts.

Der Grenzverlauf ist nicht auf beiden Elbseiten gleich. Nachdem wir den mittlerweile verlassenen Grenzübergang in Schmilka auf der anderen Elbseite passiert und längst hinter uns gelassen haben, befinden wir uns auf dieser Elbseite immer noch auf deutschem Territorium.

Vom Elberadweg aus haben wir einen guten Blick auf das erste tschechische Dörfchen. Es heißt "Hrensko" und liegt auf der anderen Elbseite. Früher war der Ort als Herrnskretschen bekannt.  Er liegt in einem engen, schluchtigen Seitental der Elbe. Die Straße führt zum berühmten Prebischtor, auch als Felsentor Hrensko oder Pravèická brána bekannt. Es ist von der Elbe aus nicht sichtbar, aber immerhin 16 Meter hoch und etwa 30 Meter lang.

Apropos Meter: Wir haben jetzt etwa 9,5 Kilometer hinter uns gelassen.

Wir erreichen den Grenzübergang für Wanderer. Er ist unscheinbar und meist unbewacht, mitten in der Landschaft. Es ist kaum zu glauben, dass hier bis vor kurzem eine geschlossene Staatsgrenze war. Als grobe Orientierung dienen der Torbogen einer Eisenbahnbrücke und eine Ansiedlung mit wenigen Gebäuden. Mehrere nachträglich errichtete, grüne Säulen und eine Stele mit tschechischen Nationalfarben zeigen, dass man nun die Tschechische Republik betritt.

Wenig später, nach 13 Kilometern Gesamtstrecke, erreichen wir den ersten tschechischen Ort: Dolní Žleb.

Dolní Žleb ist bereits nach Decin eingemeindet. Früher hieß der Ort "Niedergrund". Links oben, auf den Höhen der gegenüberliegenden Gipfel, kann man bei guter Sicht das "Beldevere" entdecken. Dolní Žleb besitzt eine Autofähre zur anderen Elbseite, weil es hier keine Brücke gibt.

Die Elbe windet sich hier in weiten Bögen durch das Elbtal, welches auf beiden Seiten von dicht bewaldeten Gipfeln geformt wird. (Foto). 

Nach etwa 17,5 Kilometern und einer links-, rechts-, links-Biegung der Elbe erreichen wir den Ort Postrední Žleb. "Postrední Žleb" heißt auf deutsch "Mittelgrund".

Bei 18 Kilometern erscheint auf der anderen Elbseite das Örtchen Loubi. Ein weiterer Rechtsbogen der Elbe, und wir können die Hafenanlagen von Decin erkennen. Bei ziemlich genau 20 Kilometern Fahrtstrecke erreichen wir eine Eisenbahnbrücke, welche schräg durch die Elbe gebaut wurde. Sie verbindet den Deciner Elbhafen mit der Bahnstrecke.

Bei 21,5 Kilometern erreichen wir die erste Brücke in der Stadt Decin. Eine kleine Stadttour mit dem Rad ist empfehlenswert. Über der Stadt tront das bekannte Schloß (Zamek Decin). Es soll um 1128 bereits existiert haben, wurde jedoch mehrfach neu gebaut. Durch die militärische Nutzung wurde das historische Interieur vollständig zerstört. Das Schloss kann besichtigt werden. Bemerkenswert ist auch der Rosengarten neben dem Schloss. Für alle Altersklassen ist der Zoo in Decin ein lohnendes Ziel.

Decin wurde früher als "Tetschen" bezeichnet. Berühmt ist u.a der "Tetschener Altar" (Das Kreuz im Gebirge", ein Gemälde der Romantik von Caspar David Friedrich. Um dieses Gemälde jedoch sehen zu können, müssen wir wieder umkehren: Das Bild hängt in der Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden. Scherz beiseite, aber es wird wirklich allmählich Zeit für den Nachhauseweg.

Übrigens liegt Decin etwa 135m über NN.  Seit unserem Start in Bad Schandau haben wir also nur etwa 20 Höhenmeter überwunden.

Wer nun jedoch glaubt, der reichlich 20 Kilometer lange Heimweg sei leichter, weil es leicht bergab geht, irrt. Bei vielen Wettersituationen bläst der Wind das Elbtal hinauf, so dass man auch auf dem Heimweg kräftig treten muß.

In Bad Schandau, am Ende unseres Ausfluges, haben wir etwa 45 Kilometer in den Beinen.

Immerhin...

Aktualisierung / Nachtrag: Dieser Artikel ist mittlerweile 12 Jahre alt. An manchen Tagen ist der Elberadweg mittlerweile so stark frequentiert, dass man kaum noch von "Ruhe" oder gar "Erholung" finden kann. Leider muss man auch eine zunehmende Rücksichtslosigkeit der Radfahrer gegenüber Kindern und Wanderern feststellen. Manch einer meint offenbar, es sei SEIN ganz persönlicher Elberadweg. Ich empfehle daher nur noch Ausflüge an Wochentagen, außerhalb der Ferien und in der Nebensaison. Die Ferien, Wochenenden bei schönem Wetter, Brückentage, Feiertage und Hauptsaison sollte man strikt meiden.

Informationen zu diesem Artikel:

Redakteur: Tino Bellmann
Erstellt: 29.07.2007
Aktuell: 13.02.2024
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